Am Anfang gestalte ich den Unterricht besonders für Kinder sehr kreativ und wir entdecken spielerisch unsere Klangmöglichkeiten. Kleine Aufgabenstellungen ermöglichen erste Schritte, die jeder nachvollziehen kann. So lernen wir schon mal die wichtigsten technischen und motorischen Bausteine des jeweiligen Instrumentes kennen.
Ich werde immer wieder gefragt: wann ist der beste Zeitpunkt, ein Instrument zu beginnen? Das hängt vom Entwicklungsstand des jeweiligen Kindes ab, aber bis zu ihrem 4. Geburtstag haben sich die meisten schon in einen besonderen Klang verliebt und können sich ausdrücken: „Mama, hör mal, die Geige!“.
Zeichnungen von Eva Nieberle
Das wichtigste ist: kann sich ein Mensch, egal, ob alt oder jung, auf meine und seine Ideen einlassen und gemeinsam mit mir den Weg finden, den er oder sie gehen kann. Und ihn dann auch gehen. Ohne eigene Schritte klappt es nicht. Und das ist für mich das faszinierendste: welchen Weg kann jemand gehen? Wo kommen wir hin?Die beste Möglichkeit, Eure Kinder zu motivieren ist folgende: interessiert Euch für alles, was sie auf dem Instrument so zaubern. Nehmt Euch ab und zu Zeit für ihre Musik, hört zu, hakt nach, findet sie toll oder sagt wenn Euch der Fortschritt zu langsam vorkommt………….. Nehmt ein Video auf, diskutiert es ab und zu mit ihnen, beschäftigt Euch, nehmt Anteil. Leichte Bestechungen fördern meist auch den Übewillen:
Das ist möglich in folgenden Sprachen
Kleine Geiger/innen haben kurze Arme und Finger und brauchen entsprechend kleine Geigen. Daher kommt die Bezeichnung z.B. der 1/8 Geige. In der Regel brauchen Erstklässler eine ¼ Geige, die ungefähr alle 2 Jahre in die nächste Größe getauscht werden muß.
Die Geigenbauer helfen, die richtige Größe für das Kind zu bestimmen. (Bei der Auswahl der weiterführenden Geigen biete ich gerne meine Hilfe an.) Daher muß man überlegen, ob man am Anfang eine kleine Geige kauft und dann gegen einen Aufpreis bei dem gleichen Geigenbauer wieder in die nächste Größe eintauscht. Oder ob man zuerst eine kleine Geige mieten möchte, bis man dann in etwa mit 12 Jahren eine große Geige (4/4) spielen kann.
Wer schon etwas fortgeschrittener und auf der Suche nach seiner Geige ist, braucht immer auch etwas Glück. Neben den Augsburger Geigenbauern könnte auch https://www.corilon.com/ ein Anlaufpunkt für diese Suche sein.
Klaviere kann man leider nur in einer Größe bekommen, da müssen wir warten, bis das Kind die 5 Finger seiner kleinen Hand auf 5 nebeneinander liegende Tasten bringt. Vorher ist es sehr schwierig.
Klaviere kann man für den Einstieg auch mieten, allerding kommt hier der Transport und mindestens die 1. Stimmung dazu.
Ich werde oft gefragt, ob am Anfang nicht ein Keyboard oder ein E-Piano ausreichend sei. Ein Keyboard ist ungeeignet, da es vom Tonumfang zu klein ist und nicht laut oder leise spielen kann.
Ein E-Piano, das eine Anschlagsmechanik besitzt, geht, ist aber keine ideale Lösung. Es ist genauso breit wie ein Kleinklavier, wenn auch nicht so hoch. Aber beim Stellen in der Wohnung stellt die Höhe ja meist kein Problem dar. Und der elektrisch erzeugte Klang motiviert nicht zum Üben. Sensible Kinder reagieren darauf und dann stehen wir da und fragen uns, warum ein motiviertes Kind nicht übt. Ich kann das verstehen, denn meine Seele verschließt sich auch regelrecht, wenn ich auf dem E-Piano üben muß, während ich das Klangbad eines mechanisch erzeugten Tones (eines echten Klaviers) als eine wahre Freude erlebe und mehr davon haben will.
Fotos: Christiane Kunder*
*außer anderweitig erwähnt